Was ist anselm von canterbury?

Anselm von Canterbury, auch bekannt als Anselm von Aosta, war ein Benediktinermönch, Theologe und Philosoph des 11. Jahrhunderts. Er wird oft als einer der größten Denker des Mittelalters betrachtet.

Geboren wurde Anselm im Jahr 1033 in Aosta, Italien. Nachdem er eine Ausbildung in Aosta und Avranches erhalten hatte, trat er dem Benediktinerorden bei und wurde Mönch in der Abtei von Bec in der Normandie, Frankreich. Dort studierte er intensiv Theologie und Philosophie und wurde später zum Prior des Klosters ernannt.

Bekannt ist Anselm vor allem für seine ontologischen Beweise für die Existenz Gottes. In seinem Werk "Proslogion" entwickelte er das berühmte Argument des "größten denkbaren Wesens": Er argumentierte, dass das größte denkbare Wesen, das dem Menschen als Gott bekannt ist, notwendigerweise existieren muss, da es in einer höheren Form unmöglich denkbar wäre.

Anselm wurde im Jahr 1093 zum Erzbischof von Canterbury ernannt und spielte eine wichtige Rolle in kirchlichen und politischen Angelegenheiten im mittelalterlichen England. Während seiner Amtszeit setzte er sich für die Unabhängigkeit der kirchlichen Gerichtsbarkeit von königlicher Kontrolle ein und kämpfte für den Vorrang der Kirche in religiösen Angelegenheiten.

Er starb im Jahr 1109 in Canterbury und wurde später heiliggesprochen. Seine theologischen und philosophischen Ideen hatten einen großen Einfluss auf spätere Denker, insbesondere auf mittelalterliche Scholastiker wie Thomas von Aquin. Anselms Beitrag zur Gottesbeweisführung und sein Bestreben, Glauben und Vernunft zu verbinden, bleiben bis heute relevant.